Da war mal ein Buch. Das wurde mir von einigen Leuten, völlig unabhängig voneinander empfohlen. Es hatte wirklich gute Bewertungen. Ich war super neugierig drauf. Es war super pink und hatte ein tolles, verspieltes Layout. Noch dazu war es voll kreativer Rezepte, die man miteinander kombinieren konnte, wie man lustig war.
Und dann kam der Testtag. Rezept: Honig-Kardamom-Sponge mit Mango-Topping, exotisch, spannend, vielleicht eine mutige Wahl. Dann die Ernüchterung: Dieses Frosting auf Pudding-Basis ist nicht so meins. Es fühlt sich nach viel Luft an im Mund. Der Teig: ganz lecker und schön saftig, aber irgendwie leider nicht so luftig, sondern eher kompakt. 
Ich gebe es zu, "130 Gramm Liebe" von Renate Gruber und ich wir hatten keinen guten Start. Nach diesem Fehlversuch blätterte ich das Buch zwar immer wieder durch, weil ich das Layout wirklich süß finde, aber gebacken habe ich daraus nichts mehr und die Begeisterung hab ich auch nicht verstehen können... Dann kam aber der Tag, an dem ich ihm noch eine Chance geben wollte und ich machte den Vanille-Sponge mit Kokos-Frosting, ich möchte sie Snowball-Cupcakes nennen:


Snowball-Cupcakes

Zutaten für den Teig:
4 Eier
170g Zucker
Prise Salz
Schale einer Zitrone
1 EL Vanillezucker
40g Sauerrahm
45ml Sonnenblumenöl
170g Mehl
Foto: Brandstätter Verlag
1 TL Backpulver

Zubereitung:
Eier mit Zucker, Salz, Zitronenschale und Vanillezucker dick cremig aufschlagen. Sauerrahm, Öl, Mehl und Backpulver unterheben. Teig in eine Muffinform füllen und bei 180°C etwa 20-25min backen, Stäbchenprobe machen! Herausnehmen und abkühlen lassen.

Zutaten für das Frosting:
750g Mascarpone
160g Quark (20%)
15 EL Kokossirup
200g Kokosflocken

Kokosflocken zum Wälzen

Zubereitung: 
Mascarpone mit Quark und Kokossirup mit der Hand verrühren, Kokosflocken unterheben. Auf jedes Küchlein eine Portion Frosting geben, die hohle Hand mit Kokosflocken füllen und das Frosting damit zu einer Kugel formen, gleichzeitig wird das Frosting gewälzt.


Der Vanille-Sponge schmeckt meiner Meinung nach mehr nach Zitrone als nach Vanille und die Menge des Frostings ist für 12 Cupcakes zu viel, schmecken tut der Cupcake aber einfach himmlisch! Das Frosting ist schön cremig, das Kokos kommt toll zur Geltung. Ich hatte die Cupcakes auf einer Party dabei und sie kamen super an! Schon allein optisch machen sie einiges her, geschmacklich setzen sie dann sogar noch einen drauf! :-)


Mein Fazit zu Renate Grubers "130 Gramm Liebe": Für all diejenigen, die Frischkäse-Buttercremes auf Cupcakes nicht mögen, bietet das Buch mit seinen Pudding-Buttercremes eine echte Alternative. Mein Fall sind diese Cremes nicht, weil ich die Konsistenz nicht so gern mag. Eine Schwäche sehe ich darin, dass die Mengen in den Rezepten nicht immer auf 12 Cupcakes abgestimmt sind, so ist das Grundrezept für die italienische Meringue für eine sehr große Menge, in den Rezepten braucht man dann aber nur 50 oder 100g von der fertigen Masse. Gleiches gilt für den Pudding, man bekommt beispielsweise Angaben für 400g Pudding, braucht im Rezept dann aber nur 300g davon und 100g Flüssigkeit verkochen so schnell nicht. So ist das leider in sehr vielen Rezepten und man muss alles umrechnen, um nachher nicht Reste von Bestandteilen übrig zu haben. 
Die Aufmachung gefällt mir sehr gut, die Fotos sind sehr verspielt, die Atmosphäre finde ich sehr angenehm und ich würde das Buch als "reich bebildert" einstufen, das ist mir bei Büchern immer sehr wichtig. Auch gefällt mir die Idee, dass Teige und Frostings nach Belieben kombiniert werden können, ich blättere immer wieder gern in diesem Buch!


Habt Ihr das Buch auch? Wie gefällt es Euch?
(Das Buch wurde freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.)

Eure Christina