26 März 2017

Diesen Post möchte ich dem besten Mann von allen widmen, der es seit bald acht Jahren mit mir aushält. Er hat mein Studium mit allen Höhen und Tiefen, meine ersten Motivtortenversuche, unzählige Backexperimente und die Geburt dieses Blogs begleitet und war bei der Entstehung meines Buches mittendrin statt nur live dabei. Er war und ist mir ein guter Berater, Begleiter, Tröster und Aufmunterer, Ermutiger und Zurechtweiser, er lässt mir viel Freiheit und ist immer für mich da.
Eine ähnlich lange Tradition hat das Rezept für diese Torte: Ich hatte es mal in einem Forum entdeckt, die Schreiberin hatte es von einer Freundin aus den USA. Einige Anpassungen an den europäischen Gaumen habe ich sofort gemacht (zum Beispiel die Zuckermenge halbiert) und einige kamen im Laufe der Zeit. Zum Geburtstag des Mannes allerdings gibt es IMMER Red Velvet Cake - dieses Mal als Rolle und mit roten Beeren:

Schokolade, Vanille

Berry Red Velvet Cake Roll

Zutaten für den Teig:
125g weiche Butter
250g Zucker
2 EL Vanillezucker
2 Eier
2 gehäufte EL Kakao
250ml Buttermilch
1/2 TL Salz
250g Mehl
25g Vanillepuddingpulver
1 TL Natron
1 TL Essig, ich nehme gern dunklen Balsamico

Zubereitung:
Die Butter mit dem Zucker dick cremig aufschlagen, Eier nacheinander zugeben, Kakao mit Mehl, Puddingpulver, Salz und Natron mischen, abwechselnd mit der Buttermilch unterrühren, Essig zuletzt zugeben und verrühren. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und im vorgeheizten Ofen bei 180°C backen, Stäbchenprobe nicht vergessen. Den Kuchen noch im warmen Zustand großzügig mit Zucker bestreuen und mit einer zweiten Lage Backpapier belegen. Darüber ein Geschirrtuch legen und locker einrollen, abkühlen lassen.

Zutaten für die Füllung:
150g Butter
150g Zucker
500g Doppelrahmfrischkäse
Mark einer Vanilleschote

etwa 400g gemischte gefrorene Beeren

Zubereitung:
Butter mit Zucker und Vanillemark dick cremig aufschlagen, Frischkäse in 2-3 Portionen unterrühren. Kuchen sehr vorsichtig aufrollen, im inneren Kern lieber mit der Creme auffüllen statt ihn vollständig aufzurollen, damit er nicht bricht. Beeren auf der Creme verteilen und wieder zu einer Roulade rollen. Sofort servieren oder in Frischhaltefolie eingeschlagen kalt stellen.

Beeren Kuchen

Das Ergebnis ist ein saftiger, schokoladiger Teig mit einer vanilligen, cremigen Füllung, die durch die Säure der Beeren ein bisschen aufgelockert wird. Die Beeren könnt Ihr für die klassische Variante natürlich auch weglassen. Warum Red Velvet Cake so heißt wie er heißt? Früher, als Kakao noch unbehandelt verkauft wurde, ergab sich mit der Zugabe von Essig eine rötliche Färbung, die heute oft mit Lebensmittelfarbe ausgeglichen wird - auch das ist Geschmackssache, ich lasse sie mittlerweile weg.

Seid Ihr schon im Osterfieber? Red Velvet Cake schmeckt durchgezogen fast besser und lässt sich damit gut vorbereiten! Mit ein paar bunten Eiern oder Schokohäschen statt der Beeren oben drauf macht er sich super auf der Ostertafel, Vera von "Nicest Things" hat es vorgemacht!

Einige meiner Osterideen habe ich Euch hier zusammengestellt, wenn Ihr auf die jeweilige Bildüberschrift klickt, kommt Ihr zum entsprechenden Post.

Ombre Eier

Ostergebäck

eine nette Geschenkidee: Cupcakes im Eierkarton
Oster-Cupcakes

weitere Ostergeschenke aus der Küche:
Geschenke aus der KücheOstergeschenke

Schäfchen-Kekse

netürlich Ostereier färben

Habt Ihr schon Pläne für Ostern? Gefühlt ist Ostern für mich noch weit weg, aber ich freue mich schon sehr auf die Feiertage!

Eure Christina

19 März 2017

So viele Torten mit spiegelglatter, absolut perfekter Glasur und oft marmoriert hat man im vergangenenen Jahr auf Pinterest und anderswo bewundern können, sogar das Fernsehen ist darauf aufmerksam geworden und wollte das mal ausprobieren: mirror glaze, auf deutsch: Spiegelglasur.
Die russische Konditorin Olga Noskova hat die Glasur entwickelt und auf diversen Blogs in verschiedensten Abwandlungen findet man Experimente dazu.
Ich habe das folgende Rezept von Beate von "Torte und mehr" ausprobiert und meine halbgefrorene Blutorangentorte damit glasiert. Für Euch habe ich hier mal eine gelingsichere Anleitung gezimmert, weil ich glaube, dass diese Glasur universell einsetzbar ist und Eure Werke noch ein wenig hübscher machen könnte:

mirror glaze - (Spiegelglasur)

Zutaten:
10g gemahlene Gelatine
135ml Wasser
150g Zucker
150g Glukosesirup
100g gezuckerte Kondensmilch
150g weiße Schokolade
Lebensmittelfarbe zum Einfärben

Zubereitung:
Gelatine mit 60ml Wasser quellen lassen. Restliches Wasser mit Zucker und Glukosesirup in einem kleinen Topf aufkochen auf etwa 105°C erhitzen.

Gelatine

Die richtige Temperatur erkennt Ihr daran, dass zunächst Blasen aufsteigen, sich dann Schaum bildet und die Masse dann wieder klar wird, zu diesem Zeitpunkt könnt Ihr den Topf vom Herd nehmen.

Spiegelglasur

Schokolade hacken und mit der Kondensmilch in den Topf geben, verrühren. Gequollene Gelatine ebenfalls zugeben und rühren bis sich alles zu einer homogenen Masse verbindet (das lässt sich mit dem Pürierstab beschleunigen).

Anleitung

Mit Lebensmittelfarbe nach Belieben einfärben. Wenn die Masse auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, kann man sie über den gut gekühlten oder sogar gefrorenen, glatten Kuchen geben. Die Kanten abstreifen und die Torte umsetzen - fertig!

mirror glaze

In vielen Rezepten wird auf Glukosesirup verzichtet, weil das eine Zutat ist, die man nicht einfach im Supermarkt findet, das verstehe ich. Glukosesirup ist allerdings wichtig, um die Kristallisation von Zucker zu verhindern und als Feuchthaltemittel, unsere Glasur bleibt damit elastisch, geschmeidig und wird anhaltend perfekt glatt und glänzend. Ich habe den Sirup von Wilton über amazon bestellt *klick* - das dauert auch nicht viel länger als der Gang zum Supermarkt und reicht bequem für zwei Ladungen Glasur. Die hier angegebene Menge reicht im übrigen locker für eine große Torte, wollt Ihr Cupcakes oder kleinere Törtchen damit glasieren, reicht die Hälfte.

glazed cake

Mir gefällt besonders gut, dass die Glasur schnittfest und gleichzeitig schneidbar bleibt, dass ich sie beliebig einfärben kann und dass man sie gut vorbereiten kann. Über die Optik brauchen wir nicht sprechen, die Torten sehen damit aus wie vom Konditor! Das einzige was ich zu bemängeln habe, ist die schlechte Deckkraft, meinen Blutorangenguss hat man auch als die Glasur fest war durchschimmern sehen - entweder nimmt man das hin oder man achtet darauf, dass die äußere Schicht gleichmäßig helle Creme ist.
Habt Ihr diese Glasur schon mal für Euer Gebäck hergestellt? Wie kamt Ihr damit klar? Macht Ihr sie wieder/ überhaupt mal?

Eure Christina

12 März 2017

Die Blutorange ist für mich der Vorbote des Frühlings. Wenn im Februar hauptsächlich exotische Früchte auf unserem Speiseplan stehen, weil auf den heimischen Äckern nichts gedeiht, dann bringen (Blut-)orangen ein bisschen Sonne auf den Tisch. Ich liebe diese Sonnenuntergangsfarben, die mir entgegenglitzern, wenn ich eine Blutorange aufschneide!
Für Euch habe ich diese Frucht in ein halbgefrorenes Törtchen gepackt, um Euch die ersten Sonnenstrahlen auf dem Balkon oder der Terrasse zu versüßen:

Blutorangentorte

Torten zum Vorbereiten

Blutorangen-Torte (Menge für eine Form mit etwa 2l Fassungsvermögen)

Zutaten:
5 Blutorangen
12 Blatt Gelatine
100g weiße Schokolade
250g Mascarpone
400ml Sahne
200g Zucker
300g Naturjoghurt
300g Frischkäse
100g Zartbitterschokolade
200g Löffelbiskuits

Zubereitung:
Blutorangen auspressen (ergibt etwa 350ml Saft). Saft auf zwei kleine Töpfe verteilen und in den einen 10 (für die Käse-Sahne-Masse), in den anderen Topf 2 Blatt Gelatine (für den Blutorangenguss) zugeben, quellen lassen. Die weiße Schokolade hacken und im Wasserbad schmelzen, abkühlen lassen.
In einer Rührschüssel Mascarpone, Sahne und Zucker aufschlagen bis sich eine cremige, homogene Masse ergibt. 
Die zwei kleinen Töpfe mit dem Saft und der Gelatine vorsichtig erhitzen, um die Gelatine zu lösen. In den Topf mit den 10 Blatt Gelatine einige Esslöffel Joghurt einrühren, um die Masse herunterzukühlen.
Geschmolzene Schokolade, Joghurt, Saft-Gelatine-Joghurt-Gemisch und Frischkäse unter die Mascarpone-Sahne-Masse rühren, kalt stellen. Zartbitterschokolade hacken, ebenfalls im Wasserbad schmelzen und abkühlen lassen.
Jetzt wird geschichtet: eine Form mit 2l Fassungsvermögen (oder auch zwei kleinere Formen) mit Frischhaltefolie auslegen oder eine Silikonform verwenden. Käse-Sahne-Masse, Zartbitterschokolade und Blutorangenguss nach Belieben abwechselnd in die Form geben, dabei von allem etwa die Hälfte verwenden, dann mit einer Lage Löffelbiskuits belegen. mit der restlichen Creme, Schokolade und Guss genauso verfahren und mit der zweiten Lage Löffelbiskuits abschließen.
Die Form etwa 4-6 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank kaltstellen damit sie durchziehen und die Löffelbiskuits weich werden können. Dann kann die Torte bis zum Glasieren oder Servieren eingefroren werden.

blood orange cake

Ihr könnt die Menge selbstverständlich auch auf zwei kleinere Formen verteilen, dann seid Ihr auf unerwarteten Besuch oder größere Feiern bestens vorbereitet! Vielleicht ist das auch was für die Ostertafel?!

blood orange cake

Eistorte

Für mich war diese Torte die perfekte Unterlage, um mich mal an einer Spiegelglasur oder mirror glaze zu versuchen, aber auch unglasiert macht das Törtchen was her und die Mischung aus knackiger Schokolade, flaumig-luftigen Löffelbiskuits und fruchtig-feiner Creme hat mich überzeugt. Interessiert Euch auch die Glasur? Dann würde ich zeitnah eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu posten.

EDIT: Hier geht es zur Anleitung für die Glasur *klick*

Eure Christina

05 März 2017

ICH HAB ES WAHNSINNIG VERMISST!!!

Bloggen ist kein Hobby wie jedes andere: es ist facettenreich und bereichernd, vielseitig und abwechslungsreich, frustrierend und zufriedenstellend, es nimmt viel Zeit und gibt viele Erfolgserlebnisse, Bekanntschaften, Auseinandersetzungen mit sich und anderen. Man muss Muße dafür haben, einen freien Kopf damit die Gedanken fliegen und Ideen sammeln können, man muss experimentierfreudig sein und sich regelmäßig neu erfinden wollen.

Der Blog wartete geduldig darauf, dass ich mich wieder mit ihm beschäftige - ein ganzes Jahr lang. Er hatte sogar still und heimlich seinen fünften Geburtstag!
...aber lasst mich Euch ein paar Cupcakes anbieten, bevor ich weitererzähle...

Walnuss Ahornsirup

Maple Bacon Cupcakes (Cupcakes mit Speck und Ahornsirup)

Zutaten für den Teig:
100g Speck in feinen Streifen
2 Eier
150g Zucker
125ml Öl
125ml Milch
250g Mehl
2 EL Ahornsirup
100g gehackte Walnüsse
1 TL Backpulver
1/2 TL Natron

30-40ml Ahornsirup zum Beträufeln

Zubereitung:
Speck in der Pfanne ohne Fett kross anbraten und auf einem Küchenpapier abkühlen lassen. Die schönsten 6 Streifen beiseite stellen, den Rest in feine Würfel schneiden. Eier mit Zucker dick cremig aufschlagen, Öl in einem dünnen Strahl einfließen lassen, weiter schlagen. Mehl mit Backpulver und Natron mischen, abwechselnd mit der Milch zum Teig geben und unterrühren. Ahornsirup, die Hälfte der Walnüsse und Speckwürfel unterheben. Teig auf die 12 Mulden eines Muffinblechs verteilen und bei 180°C etwa 25min backen. Herausnehmen und mit einem spitzen Messer an der Kuppel einstechen, mit Ahornsirup beträufeln, abkühlen lassen.

Zutaten für die Creme:
120g Butter
50g Puderzucker
50ml Ahornsirup
120g Doppelrahmfrischkäse

Zubereitung:
Butter mit Puderzucker aufschlagen bis sie fast weiß ist. Ahornsirup und Frischkäse nach und nach unterrühren. Mit einer Palette auf die abgekühlten Teiglinge streichen und die Cupcakes mit den restlichen gehackten Walnüssen, je einem halben Speckstreifen und etwas Ahornsirup nach Belieben dekorieren. Die Cupcakes schmecken am nächsten Tag, wenn der Speck schön durchgezogen ist, fast besser!

Ahornsirup Cupcakes

Ich habe lang überlegt, mit welchem Rezept ich "zurückkommen" möchte und mich dann entschieden eine gute Mischung zu wählen: nicht Torte, nicht Muffin, sondern was dazwischen. Nicht süß, nicht herzhaft, sondern eine spannende Kombi. Nichts Alltägliches, aber auch nichts wahnsinnig Extravagantes, eine kleine, bescheidene Geschmacksexplosion! :-)

Als letztes Jahr die Zeit verging und ich Woche für Woche keine Zeit, keine Muße oder keine Idee für einen Blogpost hatte, bekam ich ein schlechtes Gewissen, erst mal. Dann war es eine Erleichterung, ein Punkt weniger auf der "To-Do-Liste". Aber dann kam die Sehnsucht nach der Kreativität und den Ideen, die man erst in die Rührschüssel, dann vor die Linse und dann zu (virtuellem) Papier bringt... und jetzt bin ich wieder da - motiviert, voller Ideen und mit dem festen Vorsatz mir die Zeit und Muße für den Blog einfach zu nehmen!
Eine kleine Neuerung gibt es übrigens: in der Hoffnung Euch damit das Leben leichter zu machen, gibt es ab jetzt die Möglichkeit das Rezept als PDF herunterzuladen - klickt hierzu einfach auf den Rezepttitel! Wie findet Ihr das?

Bacon Cupcakes

Und ein letztes Wort, das mir aber sehr wichtig ist: DANKE! Danke für die Fragen, ob es hier weitergehen wird, für die Rückmeldungen, dass Ihr Euch freuen würdet, wenn ich wieder bloggen würde und immer wieder die Begegnungen mit Menschen, die staunend feststellten, wie lang ich schon nicht mehr gebloggt hatte - schön so erwartet zu werden!

Eure Christina