27 April 2014

Heute wollen wir uns mit der philosophischen Frage beschäftigen, ab wann ein Tiramisu ein Tiramisu ist. Was macht ein Tiramisu aus? Ist es noch ein Tiramisu, wenn es Frucht und keinen Kaffee enthält? Auch dann noch, wenn die Creme keinen Mascarpone enthält? Ist es noch Tiramisu, wenn es bis auf die Löffelbiskuits und die Schichttechnik nichts mehr mit einem Tiramisu zu tun hat?
Das ist mir egal!!! So!
Ich nenne es Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu, weil das einfach ein wunderschöner, Appetit machender, treffender Name für dieses super leckere Dessert ist!


Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu
Zutaten:
etwa 250g Löffelbiskuits
300g Erdbeeren püriert
300g Rhabarber in Stücken
250g Zucker
250g Quark (20% Fett)
400g Schmand
200ml Sahne

Zubereitung:
Eine Auflaufform (etwa 25x30cm) mit Löffelbiskuits auslegen. Erdbeerpüree mit Rhabarberstückchen und Zucker aufkochen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, in der Zwischenzeit die Creme zubereiten. Sahne steifschlagen und beiseite stellen. Etwa 100ml vom Saft der Erdbeer-Rhabarber-Masse abnehmen und mit dem Quark und dem Schmand verrühren, Sahne unterheben. Knapp die Hälfte der Erdbeer-Rhabarber-Masse auf den Löffelbiskuits verteilen, etwa die Hälfte der Creme darübergeben. Über einer zweiten Lage Löffelbiskuits die Erdbeer-Rhabarber-Masse bis auf einen kleinen Rest Saft für die Deko verteilen und mit der restlichen Creme bedecken. Den Saft daraufträufeln und die Form mindestens 2-3 Stunden kaltstellen.


Wenn die Löffelbiskuits durchgeweicht sind, fallen sie noch etwas in sich zusammen, daher kann man das Dessert bedenkenlos etwas höher schichten.


Am besten schmeckt dieses Schichtdessert, wenn es eine Nacht durchziehen konnte, man kann es also gut vorbereiten.


Bei uns hat dieses Dessert auch nach dem Ostergrillen noch viele Abnehmer gefunden, obwohl in unserer Familie einige keinen Rhabarber mögen, nur mein Sohn hat es sofort gemerkt! :-) Ansonsten wurde das Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu einfach als geschmackvolles Ganzes wahrgenommen - es fragt niemand mehr, was ich wo reingemischt habe! :-)

Eure Christina

24 April 2014

Habt Ihr schon mal etwas Grünes gegessen? Klaaar, Salat. Oder: Spinat, Pesto, Bärlauch, Kräuter, Frühlingszwiebeln und und und...
Habt Ihr auch schon mal grünen Kuchen gegessen? Gar nicht mehr so klar. Also ich hatte jedenfalls bisher noch keinen grünen Kuchen gegessen und fühlte mich ein bisschen an das "Pistazieneis" aus "Cars 2" erinnert, das sich dann als Wasabi entpuppte... Grüner Kuchen? Süß? Das musste ich unbedingt mal probieren und heraus kam diese Leckerei:

Limette Kuchen

Avocado-Kuchen mit einem Hauch Limette
Zutaten für den Teig:
200g Butter
200g Zucker
1 EL Vanillezucker
Prise Salz
4 Eier
2 kleine, reife Avocados (etwa 250g Fruchtfleisch)
350g Mehl
50g Mandeln, gemahlen
1 Pck. Backpulver
50ml Milch

Zubereitung:
Butter mit Zucker und Salz cremig schlagen, Eier nach und nach unterrühren. Avocados längs halbieren, öffnen, den Kern herausholen und das Fruchtfleisch herauslöffeln, sofort unter den Teig rühren bis es sich zu einer homogenen Masse verbindet. Mehl mit Mandeln und Backpulver mischen, mit der Milch unter den Teig heben. In zwei kleine oder eine große Kastenform geben und bei 180°C backen.


Zutaten für den Guss:
1 unbehandelte Limette
Puderzucker

Zubereitung:
Schale der Limette mit einer feinen Raspel abreiben, dann halbieren und den Saft auspressen. Den Abrieb beiseite stellen, den Limettensaft mit dem Puderzucker (etwa 150g) zu einem dickflüssigen Guss anrühren und über den Kuchen geben, mit Limettenabrieb garnieren.


Gefunden habe ich das Rezept auf lecker.de und habe es etwa so gemacht, wie die sich das gedacht hatten. Es kommt ein flaumig-samtiger Kuchen heraus, der einfach nach Kuchen und gar nicht unbedingt nach Avocado schmeckt, aber diese Konsistenz hat es mir schwer angetan muss ich sagen! Der Geschmack bewegt sich irgendwo zwischen Zitrusfrucht und Nüssen, eine leckere Kombination! Sowohl bei unserem Besuch als auch im Büro und unter uns kam der Kuchen sehr gut an und ich wurde inspiriert, in den nächsten Schokoladenkuchen auch mal eine Avocado zu mogeln, wenn sie für so eine tolle Konsistenz sorgt... Wie steht Ihr denn zu grünem Kuchen???

Eure Christina

20 April 2014

Tsou...was???
Tsoureki, oder im Plural Tsourekia sind das traditionelle, griechische Ostergebäck, das es eigentlich in jedem griechischen Haushalt an diesen Tagen gibt. Es ist ein Hefeteig mit (orientalischen) Gewürzen, der meist mit ganzen, geschälten Mandeln garniert ist. Aus demselben Teig macht man an Silvester die Vasilopita, in der eine Münze versteckt wird, dazu habe ich mal ganz am Anfang meines Bloggerdaseins etwas geschrieben *Vasilopita*
Für den mitteleuropäischen Gaumen ist der Geschmack vielleicht etwas ungewöhnlich, weil die Mischung aus Orange, Kardamom und Mahlab, dem Keimling aus dem Kern der Felsenkirsche, hier überhaupt nicht gängig ist, trotzdem hat es bisher allen geschmeckt, die das Gebäck bei uns probiert haben.

ostergebäck
 
Tsourekia (griechisches Ostergebäck)

Zutaten:
330ml Milch
160g Zucker
1 EL Vanillezucker
Prise Salz
30g frische Hefe
45g Butter
130ml Sahne
2 Eier
etwa 1kg Mehl
Abrieb einer unbehandelten Orange
1 EL gestr. Kardamom
1 EL gestr. Mahlab

Zubereitung:
Milch mit Zucker, Salz und Hefe in einem kleinen Topf erwärmen und Hefe auflösen. Ein halbes Kilo Mehl in die Schüssel geben, Hefemilch zugeben. Im selben Topf Butter mit Sahne erwärmen. Mit etwas Mehl zur restlichen Mischung geben und verkneten. Eier zugeben und restliches Mehl mit der Orange und den Gewürzen mischen, nach und nach zugeben und zu einem glatten Teig kneten. Etwa 2-3 Stunden  an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen. 
Teig kurz durchkneten und entweder Zöpfe, Kränze oder Knoten daraus formen, erneut gehen lassen bis sie etwa doppelt so groß geworden sind. Mit Eigelb bestreichen und mit Mandeln (und Hagelzucker) garnieren. Bei 180°C backen bis sie goldbraun sind.

easterbreadgreek easter

Ich habe aus der obigen Menge drei etwa 25cm lange Zöpfe und 8 kleine Knoten herausbekommen, weil ich viele verschenke war das genau die richtige Menge für uns, Ihr könnt sie aber auch nochmal halbieren oder die fertigen Knoten einfrieren und zum Sonntagsfrühstück aufbacken.

orientalisch

Ich verbinde mit diesem Gebäck einfach Familie, Tradition, Feiertage und Feste, aber auch wenn ich den Geschmack versuche objektiv und nicht nostalgisch zu betrachten, so ist es ein unverwechselbarer, besonderer und nicht vergleichbar mit einem klassischen Hefegebäck, probiert es mal aus! 
Ich wünsche Euch zwei schöne, sonnige Ostertage im Kreis Eurer Liebsten!

Eure Christina

18 April 2014

Hier ist es seit dem Jahreswechsel ganz schön ruhig! Ich vermisse das Bloggen total und habe jede Menge Ideen, aber meist muss es hinter anderen Sachen anstehen. Manchmal ist mein Experiment auch einfach nicht gut genug für den Blog, mittlerweile habe ich einfach einen anderen Anspruch an das, was ich Euch hier präsentiere, die Fotos sollen umhauen, der Text soll fesseln... Das klappt nicht immer... :-) Wer mir noch etwas näher sein und die Zeit zwischen den Posts überbrücken möchte, kann mir bei Instagram folgen, da habt Ihr einen kleinen Einblick in meinen Alltag (klickt einfach auf den Button ganz rechts in der Sidebar). 
Und nun zu meinen Neuigkeiten:
Unsere Bauersfrau kommt wieder und sie hatte den ersten Rhabarber im Gepäck! :-)
Das sichere Zeichen, dass der Frühling da ist und der Frühsommer naht. Ich habe natürlich erstmal was daraus gebacken:

Rhabarber Baiser

Rhabarber-Tartelettes mit Goldtröpfchen
Zutaten für den Teig:
250g Mehl
125g Butter
1 Ei
3 EL Puderzucker

Zubereitung:
Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und vier kleine Tarteletteformen (Durchmesser 12cm) oder eine große Tarteform (26cm) damit auslegen, kalt stellen.

merengueTartelette

Zutaten für die Creme:
200ml Sahne
5 Eigelb
100g Zucker
Vanilleschote

Zubereitung:
Vanilleschote längs halbieren und Mark herauskratzen. Sahne mit Vanillemark und -schote aufkochen. Eigelb mit Zucker schaumig aufschlagen und heiße Sahne in einem dünnen Strahl einfließen lassen, dabei kräftig rühren damit das Ei nicht gerinnt. Masse über dem Wasserbad mit einem Holzlöffel stetig rühren bis sie eindickt, Schüssel beiseite stellen.
Ein bisschen kluges Geschreibsel dazu: Den Vorgang nennt man "zur Rose abziehen" und das deshalb, weil sich die Creme - wenn man über die Rückseite des Holzlöffels pustet -  zu einer Rose wellt. Auch das habe ich über Instagram mit Euch geteilt, schaut mal *klick*

Tartelette

Zutaten für die Füllung:
250g Rhabarber, in Stücken (etwa 3 Stangen)
1 EL Stärke
1 EL Zucker

Zubereitung:
Gewaschenen Rhabarber in 1cm großen Stücken mit Stärke und Zucker vermischen.

Rhabarber-Tartelette

Zutaten für die Haube:
5 Eiweiß
100g Zucker
Prise Salz

Zubereitung:
Eiweiß mit Zucker und Salz sehr steif schlagen. 
Nun die Form(en) bereitstellen und die Ei-Sahne-Creme darauf verteilen. Rhabarber darübergeben und den Eischnee mit einem Spritzbeutel aufspritzen oder mit der Palette verstreichen. Bei 180°C Unterhitze etwa 40min backen. Wenn der Kuchen abkühlt, entstehen die Goldtröpfchen von allein.

golden drops

Diese kleinen Leckereien vereinen den unterschwelligen Geschmack von Ei mit der Säure von Rhabarber und der süßen Vanillecreme, sie haben einen knusprigen Boden und eine luftige Hülle - muss ich noch mehr sagen? Ich denke nicht, ich schicke Euch einfach in die Küche! :-)

Eure Christina