Ich war schon dabei den nächsten Post zu schreiben, Euch wieder irgendwelche Details zu meiner Persönlichkeit lesen zu lassen, da merkte ich, wie mir das irgendwie widerstrebte. Momentan beschäftigt mich nämlich eigentlich ein ganz anderes Thema: je mehr Mühe ich mir für meinen Blog, die Fotos, die Artikel gebe, desto weniger Resonanz bekomme ich. Hier also eine kleine gedankliche Auseinandersetzung damit:

1. Schreibe ich für die Resonanz?
Aus meiner Sicht lügen Blogger, wenn sie diese Frage verneinen. Sie bräuchten keine Kommentarfunktion, keine sozialen Medien und keinen "Blogcharakter", wenn es nicht um Resonanz ginge. Natürlich schreibe ich in erster Linie für mich, weil ich gern ausprobiere und fotografiere und so ein kleines Rezept-Tagebuch mit meiner persönlichen Entwicklung festhalten kann, aber ich bin natürlich immer gespannt darauf, ob jemand das Rezept nachgebacken hat, ob die Fotos jemandem gefallen oder auch nicht und warum, ob jemand die schräge Macke, von der ich schreibe vielleicht auch hat. Ein Blog und seine sozialen Kanäle leben von Interaktion.

2. Ist das wirklich so? Mehr Mühe = weniger Resonanz?
Ich würde sagen: bei mir ja. Wenn ich alte Posts ansehe und mich etwas für die überblitzten Fotos aus komischer Perspektive schäme, dazu ein Rezept, das von Chefkoch.de übernommen ist und dann sehe, wie begeistert darunter kommentiert wurde, frage ich mich schon warum das so ist. Diese Diskussion habe ich auf dem Foodbloggercamp in Reutlingen schon mal geführt und andere Blogger konnten das bestätigen. Liegt es daran, dass perfekte Bloggerfotos gar nicht mehr gewünscht sind? Kommen Bedenken auf, dass es bei einem selbst nicht so aussehen würde? Wird man als Blogger unglaubwürdig, weil die Szenerie gestellt ist? Geht es mehr um Regelmäßigkeit beim Bloggen und weniger um Perfektion?

3. Welche äußeren (von mir unabhängigen) Faktoren haben sich in den letzten 5 Jahren verändert?
Seit ich angefangen habe zu bloggen sind etliche Blogs dazugekommen. Einige meiner früheren Leser sind heute sehr erfolgreiche Blogger. Die Dichte und damit die Zahl an Einflüssen für den Leser ist deutlich gestiegen und es ist schwieriger geworden die Leser zu erreichen, so hat Facebook z.B. früher die persönliche Timeline noch nicht so beschnitten. Es ist schwieriger geworden als Blogger mit einer Innovation um die Ecke zu kommen und als Leser aus den vielen ähnlichen Blogs seine Favoriten zu wählen. Unter allen Blogposts, die man  - seien wir ehrlich - maximal überfliegt dann auch noch zu kommentieren, ist utopisch. Was macht dann den Unterschied? Was bewegt Dich dazu, doch zu kommentieren?

4. und jetzt? Wie soll es weitergehen?
Ich möchte wirklich gern mit Euch darüber diskutieren, Blogger oder Leser, Eure Meinung interessiert mich brennend. Vielleicht habt Ihr Antworten auf meine Fragen! Vielleicht habt Ihr auch neue, ergänzende Fragen?! Vielleicht habe ich noch nicht alle Facetten beleuchtet?! Nach meiner einjährigen Blogpause weiß ich jedenfalls sicher, dass ich das Bloggen so schnell nicht aufgebe :-)

Eure Christina